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Vollständige Version anzeigen : Ein alternatives Scenario


tobing
18.05.2007, 12:55
In Anlehnung an 'Und Friede auf Erden' sowie 'Der Unbesiegbare' von Stanislaw Lem:

Nachdem man begonnen hatte, Soldaten durch autonome Roboter zu ersetzen, verlagerte sich das Wettrüsten dahin, diese Roboter immer weiter zu verbessern, damit sie die gegenerischen Maschinen immer effizienter besiegen konnten. Damit die Roboter sich möglichst effizient an die jeweilge Situation anpassen können, versah man sie mit der Fähigkeit, sich selbst bzw. gegenseitig zu modifizieren. Zunächst wurden die Maschinen nun immer grösser und mächtiger, bis es dann zum völligen Zusammenbruch kam.

Was war passiert? Einige der Kampfroboter entdeckten, dass Redundanz in ihren Systemen, sowie eine Möglichkeit, sich aus Modulen zusammenzusetzen, die man leicht austauschen kann, ihnen in ihrem ewigen Kampf Vorteile brachte. Dies führte dazu, dass die Systeme immer kleiner wurden und sich je nach Bedarf zu grösseren Einheiten zusammensetzten, wenn es darum ging, einen entsprechenden Gegner zu vernichten. Zum Schluss blieben winzige Nanoroboter übrig, die alles eliminierten, was mit elektrischem Strom zu tun hatte, denn diese Schwachstelle hatten alle anderen Maschinen bis dahin: Eine mehr oder weniger zentrale Kontrolleinheit, die wie ein Computer die Maschine steuern sollte. Die Nanoroboter konnten nun nichts anderes, als über dort, wo elektrischer Strom fliesst, ihr Vernichtungswerk vollbringen und legten auf der ganzen Erde alles lahm, was mit elektrischem Strom zu tun hatte.

Die wenigen Überlebenden fangen nun an, ihre zerstörte Welt wieder aufzubauen - allerdings ohne Strom und ohne jede Möglichkeit, jemals wieder welchen zu erzeugen und zu nutzen...

tobing
18.05.2007, 13:00
Diese Idee geht zurück auf eine Äusserung von ersatzteil, die mich über ein post-apokalyptisches Szenario nachdenken liess. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Idee: Es ist was neues, man kann fast alles machen, und aufgrund der Beschränkung, alles mal ohne Strom zu machen und damit alle alten handwerkskünste wieder neu entdekcen und erfinden zu müssen, eignet sich dieses Szenario sogar sehr gut für ein Aufbauspiel.

Man fängt sozusagen im frühen Mittelalter wieder an, ohne Maschinen erstmal, mit Holzhäusern und einfacher Nahrungswirtschaft, und so nach und nach kommen dann Dinge wie Werkzeuge, textile Industrie, Lederverarbeitung, Stein- und Eisenverarbeitung dazu, die Häuser werden grösser und aus Stein gebaut, Fachwerkhäuser, je nach Fortschreiten der Baukunst (und der entsprechenden Werkzeuge) mit immer mehr Stockwerken...

Schreibt mal, ob ihr mit so einem Szenario für unser Städtebauspiel was anfangen könnt.

Caesarion Augustus
18.05.2007, 13:52
Allerdings hört sich das sehr interessant an.

Da ich gerade auch Industriegigant spiele, sehe ich gewisse Parallelen,
wenn man die Jahre zurückschraubt.

Anleihen wären auch bei AOE oder CIV zu nehmen, wo man das Rad erst einmal erfinden mußte.

Ein Aufbau technologisch aus der Antike oder dem Mittelalter kommend,
der sich allmählich bis zur Mechanisierung durchkämpft, wäre sehr spannend.

Vale
C.A.I.R.

Realo
19.05.2007, 08:57
Die Idee, daß Nanoroboter alles vernichten, was mit Strom zu tun hat, ist nicht überzeugend, weil Strom von Natur aus überall fließt. Selbst im menschlichem Körper fließen elektrische Ströme.
Wenn man ein apokalyptisches Szenario will, kann man auf anderem Wege dahinkommen.
Man stelle sich zum Beispiel folgendes Intro vor:
Der Spieler steuert eine Figur (männlich oder weiblich) über einen verdreckten, überfüllten Strand. Plötzlich stolpert sie schmerzvoll über eine im Sand eingebrabene Colaflasche (Großaufnahme auf den Zeh, wie er mit der Colaflasche, die aus dem Sand ragt, kollidiert). Die Spielerfigur schreit auf, bückt sich, gräbt die Flasche aus: "Können die Leute ihren Müll nicht in den Mülleimer werfen?" und dann stellt dann erfreut fest, daß die Flasche noch ungeöffnet ist. "Super, eine volle Colaflasche, wo ich gerade so einen Durst habe und die Preise für Getränke hier so überteuert sind."
Die Spielerfigur öffnet die Colaflasche, in dem Augenblick strömt eine Flaschengeist aus der Flasche: "Ich kann dir einen Wunsch erfüllen!"
Spielerfigur: "Ich möchte einen leeren, sauberen Strand"
Pouf -> Spielerfigur findet sich an einem sauberen, leeren Strand in der Zukunft wieder. Irgendwo ragt noch die Spitze vom Eifelturm aus dem Sand und ein paar Affen turnen herum.

Das gute an dieser Idee ist, daß man mal beim CocoCola-Konzern nachfragen könnte, ob sie deine Programmierarbeit nicht sponsern wollen. :hehe:

tobing
19.05.2007, 09:22
Sponsoring brauche ich nicht, Danke. Mir ist meine Freiheit lieber, zu machen, was und wie ich es für richtig halte.

Die Sache mit dem Flaschengeist finde ich übrigens eher noch unwahrscheinlicher als die Geschichte mit den Nanorobotern. Überhaupt sind die schlau genug, dass sie sich auf elektrische Maschinen stürzen, nicht auf Zellen und Organismen. Besser?

Man könnte sowas auch in ein Fantasyscenario einbetten, was noch den Charme hätte, typische Elemente wie Magie mit dazuzunehmen. Wie wäre denn das? Also ein Fantasy-Städtebauspiel...

Kleinmanny
19.05.2007, 11:19
Man könnte sowas auch in ein Fantasyscenario einbetten, was noch den Charme hätte, typische Elemente wie Magie mit dazuzunehmen. Wie wäre denn das? Also ein Fantasy-Städtebauspiel...
Ich wäre erstmal nur für ein reines Städtebauspiel. Ein Spiel, dass die besten Sachen der vorhandenen Spiele kombiniert. Wenn das irgendwann mal laufen sollte, kannst du dich ja immer noch an größere Aufgaben wagen.

Bei einer zeitlichen Entwicklung von Null bis Zukunft braucht man ja noch mehr verschiedene Grafiken...nicht alle gleichzeitig aber doch mehr als bei einem "perfekten" einfachen Städtebauspiel...

Außerdem würde die Zukunft ja (im Moment) gegen die Auswahl der Spiele hier im Forum sprechen. City Life wurde ja doch nicht aufgenommen weil es nicht in der alten Zeit spielt sondern im hier und jetzt.

tobing
19.05.2007, 12:47
City Life wurde ja doch nicht aufgenommen weil es nicht in der alten Zeit spielt sondern im hier und jetzt.
Nein, ich habe es nicht aufgenommen, weil es nicht richtig zu unseren Spielen passt, es ist ja eher ein SimCity-Verschnitt.

tobing
19.05.2007, 12:48
Ich wäre erstmal nur für ein reines Städtebauspiel. Ein Spiel, dass die besten Sachen der vorhandenen Spiele kombiniert.
Richtig, einerseits. Andererseits hilft es bei der Erstellung von Grafiken sehr, wenn man weiss oder sich ein Bild machen kann, wie denn Häuser etc. nun aussehen sollen...

Die reine Spielmechanik ist vom tatsächlich gewählten Scenario sehr weitgehend unabhängig, vor allem, was die Grundfunktionen angeht.

Schussel
21.05.2007, 00:58
Ich wäre erstmal nur für ein reines Städtebauspiel. Ein Spiel, dass die besten Sachen der vorhandenen Spiele kombiniert. Wenn das irgendwann mal laufen sollte, kannst du dich ja immer noch an größere Aufgaben wagen.

Bei einer zeitlichen Entwicklung von Null bis Zukunft braucht man ja noch mehr verschiedene Grafiken...nicht alle gleichzeitig aber doch mehr als bei einem "perfekten" einfachen Städtebauspiel...

Außerdem würde die Zukunft ja (im Moment) gegen die Auswahl der Spiele hier im Forum sprechen. City Life wurde ja doch nicht aufgenommen weil es nicht in der alten Zeit spielt sondern im hier und jetzt.


Würde ich auch so behaupten. Lieber erstmal die besten Sachen der vorhandenen Spiele kombinieren. Wenn das richtig läuft wär es die Krönung und nicht nur eine einfache Kopie. Daher legitim und empfehlenswert.

Allerdings könnte man ein vernünftiges Spiel auch ohne klassische Vorlage entwickeln, sofern die Forengrundgedanken in Einklang zu bringen sind. D. h. keine bisher bekannte Kultur - sondern etwas Neues aus der Fantasy. Ich denke da an tobings Leseempfehlung mit den Elfen. In den 80zigern gab es mal ein gut gemachtes Comic von R+W.Pini, die eine entsprechende Story gezeichnet haben. Das liesse sich auch realisieren. Die Elfen hausen in den Wäldern und könnten mit Zwergen oder Trollen handeln.
Hier wären auch die Graphiken relativ frei wählbar. ;)

tobing
24.05.2007, 10:09
Jetzt ist erstmal Urlaubszeit, bin über Pfingsten für zwei Wochen weg (Samstag geht's los). Vielleicht schaue ich trotzdem mal rein, gibt ja heutzutage überall Internetcafes für solche Zwecke. Ob und wieviel ich zum Programmieren komme weiss ich natürlich nicht, ist ja immerhin Urlaub :hehe: . Mal schauen, hab ja durchaus Lust, mal wieder ein gutes Stück weiter zu kommen, will mir aber nicht selbst Stress auferlegen.

Obwohl sich die beiden Grafiker zur Zeit nicht melden, habe ich ja ein bisschen Material gesammelt, so dass ich auf der Grundlage vieles programmieren kann. Zum Beispiel: Wegebau, Bauplätze setzen, Figuren über die Wege bewegen. Schieben, um genau zu sein.

Für das Spiel denke ich, dass man schon sehr viel bauen und spielen kann, wenn man sich auf eine gewisse Grundversorgung konzentriert: Nahrung, Holz, Wasser, Wolle, Faden, Stoff, Kleidung, Leder, einfaches Werkzeug, nur für den Anfang. Damit bauen die Leute dann zuerst Zelte, danach Holzhäuser. Weiter könnte es mit Stein gehen, Steinhäuser, erstmal mit Strohdach. Ton, Keramik, Ziegel, nächste Ausbaustufen. Bis dahin ist das Szenario noch nicht einmal so richtig fest festgelegt, das kommt also Kleinmannys Vorschlag entgegen, erstmal was anzusetzen und dann weiterzusehen.

Was brauche ich dazu noch an Grafiken? Die verschiedenen Haustypen, klar, kleine Bildchen für die diversen Güter, und Figuren. Platzhaltergrafik habe ich, zur Not mache ich die auch selbst, und vielleicht meldet sich irgendwann ja einer oder beide wieder hier im Forum oder bei mir direkt :angel:

Schussel
24.05.2007, 13:17
Was denn für Graphiken ? Steht die Kultur denn schon fest ? :nixweiss:

Wenn man z.B. nach Keltenhäusern (http://www.google.com/search?q=Keltenh%C3%A4user&sourceid=ie7&rls=com.microsoft:en-US&ie=utf8&oe=utf8) googelt kommt da nicht viel raus.

Bissel dürftig für monumentale Staedte. Sonst isses ja doch eher Fantasy. :roll:

tobing
24.05.2007, 13:47
Was denn für Graphiken ? Steht die Kultur denn schon fest ? :nixweiss:
Naja, im Grunde noch nicht. Also fange ich mit dem an, was ich habe, bzw. was allgemeiner Natur ist. Meine persönliche Präferenz ist ja das Mittelalter, was in voller Schönheit sicher sehr komplex wäre, aber einen Anfang in die Richtung kann man ja mal machen, so mit Zelt und Holzhaus und so. Wie gesagt, hängt davon ab, wo die Grafiken herkommen, zur Not male ich eben selbst, wenn es soweit ist. Für die nächsten Programmieretappen hab ich jedenfalls Material, also mache ich genau da weiter und implementiere die nächsten Features.

Das post-apokalyptische Scenario ist ja auch sehr mittelalterlich, wenn man es genauer anschaut.

Schussel
24.05.2007, 14:09
Naja, im Grunde noch nicht. Also fange ich mit dem an, was ich habe, bzw. was allgemeiner Natur ist. Meine persönliche Präferenz ist ja das Mittelalter, was in voller Schönheit sicher sehr komplex wäre, aber einen Anfang in die Richtung kann man ja mal machen, so mit Zelt und Holzhaus und so. Wie gesagt, hängt davon ab, wo die Grafiken herkommen, zur Not male ich eben selbst, wenn es soweit ist. Für die nächsten Programmieretappen hab ich jedenfalls Material, also mache ich genau da weiter und implementiere die nächsten Features.

Das post-apokalyptische Scenario ist ja auch sehr mittelalterlich, wenn man es genauer anschaut.

Mittelalter klingt schon vielversprechender. Da gibts wohl eher ein paar Häuslein darzustellen.
Also, wenn Keiner hilft würde ich notfalls noch ein paar Graphiken versuchen zu zeichnen. Hoffe aber eher auf die anderen. :roll:
Meine Fähigkeiten liegen eher in der Praxis (beim Spielen)

:DD

ersatzteil
25.05.2007, 00:21
Keine Angst, hab mich nicht heimlich aus dem Staub gemacht. :angel:

Muss mich mit dem Szenario anfreunden und ohne Vorlagen arbeite ich nicht so toll. Du meinst zwar es wäre ein Vorteil für mich, weil ich meiner Kreativität freien Lauf lass kann, aber um ehrlich zu sein ich bin nicht besonders kreativ.^^

Gib mir Vorlagen und ich arbeite deutlich schneller.

tobing
25.05.2007, 07:54
Kein Problem. Jetzt ist erstmal Urlaub, und ich schaue mal zu, dass ich ein paar Konzeptzeichnungen mache in der Zeit. So richtig mit Bleifisch auf Papier und dann einscannen, schicke ich dir nach Pfingsten zu. Aber so ein Holzhaus und eine Art Zelt, schaffst du das heute noch? Dann könnte ich das noch mitnehmen...

tobing
11.06.2007, 20:51
Urlaub vorbei, war richtig schön, aber programmiert hab ich nicht viel, und zu Konzeptzeichnungen hat's auch nicht gereicht. So ist das aber immer, wenn man mit Kind und Kegel unterwegs ist.

Da das postapokalyptische Szenario nicht so richtig gut anzukommen scheint, lassen wir das erstmal wieder in der Schublade verschwinden und nehmen einfach eine ländliche, mittelalterliche Gesellschaft, also eine mit Landwirtschaft und Handwerk. So wie Anno vielleicht, das ist ja auch nicht richtig historisch.

OK?