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Vollständige Version anzeigen : Zeitreise ins antike Rom


Birgi
26.11.2005, 19:51
kein Buch, aber eine interessante Ausstellung

"Rom CCCXII"

Der Berliner Künstler Yadegar Asisi hat ein weiteres Panorama-Projekt in Leipzig verwirklicht. Nach dem Mount Everest zeigt er diesmal die Stadt Rom im Jahr 312. Bis Ende nächsten Jahres werden rund 500.000 Besucher erwartet. Die Eröffnung ist am heutigen Sonnabend.

Yadegar Asisi lässt in Leipzig das antike Rom wieder auferstehen. Im 106 Meter langen Rund des stillgelegten Gasometers entstand ein riesiges Panoramabild, dass die Ereignisse des 27. Oktober 312 darstellt. Kaiser Constantin hatte Kaiser Maxentius in der Schlacht um Rom geschlagen und bewegt sich in dem für ihn inszenierten Triumphzug durch die besiegte Stadt.

Für das Panorama wurden rund 3.500 Quadratmeter Stoff mit Fotocollagen bedruckt und an den Wänden montiert. Mit mehr als 30 Metern Höhe ist es nach Angaben Asisis das größte der Welt. Vorlage war das Schwarz-Weiß-Foto von einem Panoramabild aus dem 19. Jahrhundert, ein Gemeinschaftswerk des Architekten Joseph Bühlmann und des Malers Alexander Wagner.

Eindruck fotografischer Genauigkeit
Asisi hat das Bild farblich neu interpretiert und mit fotografischen Versatzstücken aus dem heutigen Rom und der Architektur des 19. Jahrhunderts kombiniert. Dadurch entsteht für den Betrachter ein Eindruck von fotografischer Genauigkeit. Asisi möchte den Besuchern das Gefühl vermitteln, mitten im alten Rom zu stehen.

Von einem zwölf Meter hohen Podest aus erlebt der Betrachter die antike Stadt von Tagesanbruch bis zum Abend. Er sieht unter anderem Kaiser Konstantin im purpurnen Mantel, seine Mutter Helena, das Forum Romanum, den Jupitertempel sowie Romulus und Remus. Musik des Filmkomponisten Eric Babak und spezielle Lichteffekte sollen die perfekte Illusion schaffen.

Alpintechniker und schweres Gerät im Einsatz
Die Umsetzung des Projekts war mit einem enormen technischen Aufwand verbunden. Es wurde eigens ein spezielles Polyestergewebe entwickelt, das in Fotoqualität bedruckt wurde. Insgesamt wurden 37 jeweils drei Meter breite Bahnen gefertigt. Um den 800 Kilogramm schweren Stoffballen Zentimeter für Zentimeter zu entrollen waren Alpintechniker sowie mehrere Hebebühnen und anderes schweres Gerät notwendig.

Ideale Verbindung von Architektur und Malerei
Die Kosten der Installation trägt Asisi selbst. Über die Höhe wollte er keine Angaben machen. Den Künstler fasziniert nach eigenen Worten die Verbindung von Gasometer und Panorama. Sie schaffe eine nie da gewesene Dimension von Panoramamagie und könne ein neues Interesse an Geschichte und Bildbetrachtung erzeugen.

Der 1955 in Wien als Sohn iranischer Eltern geborene Asisi studierte Architektur und Malerei. Lange pendelte er zwischen beiden beruflichen Möglichkeiten. In den Panoramen fand er schließlich die ideale Verbindung und hat bereits mehrere Projekte verwirklicht. Mit den "City-Visionen 2005" visualisierte er 1995 die Zukunft Berlins. 2002 stellte er den Entwurf von Daniel Libeskind für das World Trade Center als Panorama dar. Ein Jahr später folgte die Mount-Everest-Installation in Leipzig. Für das kommende Jahr hat er bereits neue Pläne. Thema ist dann das barocke Dresden. Zum 800. Stadtjubiläum will er im dortigen Gasometer ein Panorama installieren.

Asisi hofft auf Besucherrekord
Für "Rom CCCXII" hofft Asisi auf ein noch größeres Publikumsinteresse als bei seinem Mount-Everest-Panorama, das 450.000 Besucher sahen. Diesmal werden rund 500.000 erwartet. Die Ausstellung im Leipziger Gasometer wird bis zum 31. Dezember 2006 gezeigt.

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